// Last-Second-Ausgleich

Die H3 braucht jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Unterschiedliche Vorzeichen vor dem Duell gegen die „Vögel": einerseits hatte man gut trainiert und keines der letzten drei Spiele verloren - andererseits zeigte man im Hinspiel gegen den aktuell Tabellenvierten eine blutleere Leistung (25:31).

Von Beginn an sahen die Zuschauer in der relativ gut gefüllten Hachinga Halle viele Tore. Bis zur 18. Minute ging es munter hin und her: über einen 3:5- Rückstand kämpften sich die HT´ler durch eine fürstlichen Doppelpack wieder ran und übernahmen zwischenzeitlich die Führung. 

Im Großen und Ganzen ging es bis zum Pausentee so weiter: auf beiden Seiten viele Tor und dazu Führungen, die nur eine kurze Haltbarkeitszeit aufwiesen. Besonders Marvin Dellner traf kurz vor der Halbzeit wie er wollte. Zwischen Minute 21 und Minute 30 gingen fünf Tore auf sein Konto. 

Bei einer meist guten Angriffsleistung vergaßen die HT-Akteure leider oft die Arbeit auf der anderen Seite des Spielfelds. Die Defensive war an diesem Samstag das Manko der Dritten. Der torreiche Halbzeitstand: 16:16. 

Alles wieder auf null gestellt, 30 Minuten Zeit um zwei ganz wichtige Punkte in der heimischen Halle zu behalten. Bis 15 Min vor Schluss sah alles nach der nächsten ganz engen Schlussphase für die Mannschaft von Andrei Pankler aus. Letzte Woche der Sieg in Laim, davor das Derby-Remis in Anzing, jetzt Vaterstetten. 

Mit Beginn der berüchtigten Schlussviertelstunde setzte für fünf Minuten ein Blackout bei der Dritten ein. Vergessen war die gute Torausbeute des bisherigen Spiels. Beste Gelegenheiten endeten in einem Abstoß für die Gäste. Die machten in dieser Phase alles richtig: schnelles Spiel nach vorne und die Würfe landeten im Netz. 

Die Serie ohne Niederlage war in akuter Gefahr, Andrei Pankler nahm seine letzte Auszeit um die Truppe noch einmal einzuschwören. Kampf bis zur letzten Aktion lautete die Ansage. Sofort zeigte die kurze Pause Wirkung, die Dritte übernahm wieder das Kommando in der Grünau. Im Eiltempo schmolz der komfortable Vorsprung, der besonders in der Schlussphase starke Flo Wastl netzte zuverlässig von außen ein und besorgte durch einen Treffer „kurz unten" den Ausgleich.  

Mehrfach hatten die HT´ler dann Gelegenheiten das Spiel zu entscheiden, meistens machte ihnen der gut aufgelegte Gästehüter aber einen Strich durch die Rechnung. 

In der Folge kam es ganz bitter: erst ein verworfener 7m, dann die Vaterstettener Führung (31:32) sechs Sekunden vor Abpfiff.  

Doch wie schon gut zehn Minuten zuvor hatte sich die Dritte noch nicht aufgebeben. Immerhin nach einem schnellen Anwurf noch ein Freiwurf rausgeholt. 

Bei 60:00 auf der Anzeigetafel schnappte sich Linkshände Chris Schäfer den Ball und hatte drei Hürden zu überwinden: den Hüter auf der Torlinie, vier Feldspieler mit weit in der Höhe gereckten Armen und eine Distanz von etwa 13 Metern.

Was dann geschah, muss man auf Video sehen. Die Zusammenfassung: Oberkörper schräg nach links, ausholen und ein Wurf ins rechte obere Eck – Tor und Ekstase bei der Dritten. Wir haben Vaterstetten nach dem Video gefragt und werden es wenn möglich bald posten. 

Am kommenden Samstag geht es mit einem Kellerduell weiter. Die H3 reist nach Milbertshofen – damit empfängt der Vorletzte den Drittletzten. Anwurf ist um 17:00 Uhr. 

Für HT-München am Ball: 

Michael Müller, Leonard Reichhuber (beide Tor); Niklas Stelzer, Florian Wastl (6), Marco Brosch, Moritz Retzer (1), Nicolas Klingshirn (5), Christian Schäfer (2), Andreas Fürst (3), Daniel Batzer (1), Michael Bauer (4), Marvin Dellner (6), Juliane Beiche (4), Lukas Bauer, Ferdinand Schwab, Thomas Grünbeck, Skander Bouskar