// Auf geht's in die Bayernliga Saison !/?
03 Okt
Auf geht's in die Bayernliga Saison !/?
Damen I starten gegen Forst United, Herren I am 11.10. in Rimpar
Auf geht’s in die Bayernliga Saison! Oder doch lieber mit
Fragezeichen: Auf geht’s in die Bayernliga-Saison? Man weiß es nicht genau, Sie
wissen schon: Corona, Einschränkungen, Unsicherheiten… Vor dem Start in die
Saison ist auch bei den Damen und Herren der HT München vieles unklar. Eines
allerdings ist wirklich völlig eindeutig: Die Teams sind gut vorbereitet und
startklar für eine in jeder Hinsicht spannende Spielzeit.
Den Vortritt haben dieses Jahr die Damen, ihr erstes Spiel steigt schon am 3. Oktober.
Dabei werden sie als Aufsteiger auch in sportlicher Hinsicht mit einigen
Fragezeichen konfrontiert: Wie stark ist die Liga? Wie gut sind wir selbst
eingespielt? Wie kommen wir mit der neuen Situation zurecht? Da ist es gut,
dass sportlich die Vorgaben ganz klar sind. „Wir wollen eine harte Deckung
spielen und vorne mit geradlinigem Handball zu unseren Chancen kommen“, sagen
die Trainer Oliver Götsch, Anton Gebert und Caro Brosig. Und auch beim
Saisonziel gibt es eine eindeutige Ansage: „Klassenerhalt!“, sagt Gebert. „Als
Aufsteiger ist das das logische Ziel.“
Was dafür nötig ist? „Effektiv spielen“, will Gebert, am besten schon im ersten
Spiel am Samstag (17.30 Uhr, Hachinga Halle) gegen den TSV EBE Forst United.
Einen „starken Gegner“ erwartet Gebert, wie eigentlich in jedem Spiel: „Wir
wissen, was auf uns zukommt. Der Sprung in die Bayernliga ist groß, da wird
jedes Spiel eine Herausforderung“. Entsprechend hoch ist die Motivation, die
Mädels harmonieren gut, sie sind in der vergangenen Saison gut zusammengewachsen.
Zwar ist der Abgang von Saskia Putzke sportlich ein großer Verlust, aber der
Rest des Teams ist zusammengeblieben und daher gut eingespielt. In Annamaria
Marcekova kommt eine starke und erfahrene Mitte-Spielerin dazu, Laura Thomas
verstärkt das Team am Kreis, außerdem sind die Eigengewächse Charlotte
Christoforis und Hannah Frühbeis nun fest im Kader.
Vier Neue und viele etablierte Kräfte hoffen nun also auf einen positiven
Saisonstart gegen Forst United. „Die werden sehr schnell spielen, sie bringen
Spielerinnen aus dem Bundesliga-Nachwuchs mit, das heißt für uns: Wir müssen
ihre Geschwindigkeit bremsen“, erklärt Gebert. Damit wären wir wieder bei den
klaren Vorgaben: harte Deckung, geradliniges Spiel – kann nicht schaden in
ansonsten unsicheren Zeiten.
Die durchleben auch die Männer, bei denen vor dem Start ebenfalls vieles unklar
ist. Ein Gegner, der TSV Roßtal, hat die Bayernligamannschaft vor dem
Saisonstart abgemeldet. „Es wird eine Saison des Umbruchs, der Unsicherheiten“,
sagen die beiden Trainer Thomas Schibschid und Friedl Stoller und blicken dabei
natürlich nicht nur aufs eigene Team. Klar, denn auch bei ihnen dreht sich eben
sehr viel ums Thema Corona. Aber eben nicht alles – das ist Schibschid wichtig
– vor dem Saisonstart am 10. Oktober in Rimpar. „Wir wissen, dass sich die Lage
von heute auf morgen komplett verändern kann. Aber wir wissen auch, dass wir
das nicht in der Hand haben. Also konzentrieren wir uns auf das, was wir
können: Handball spielen!“
Doch auch da gibt es – wie jedes Jahr vor dem Saisonstart – Fragezeichen. Wie
kommen wir aus den Startlöchern? Wie gut hat das Team in der Vorbereitung
wirklich zusammengefunden? Wie wurden die Neulinge integriert? Vor allem da
hatte das Trainerteam viel zu tun, denn es sind reichlich Zugänge zu vermelden.
„Aber das ist eine Arbeit, die extrem Spaß macht. Wir haben ein stark
verjüngtes Team, viele neue Spieler mit großen Perspektiven, die heiß auf den
Ernstfall in der Bayernliga sind. Das wird spannend, aber wir sind sicher, dass
wir mit dieser Mannschaft am Anfang einer tollen Entwicklung stehen“, meint
Schibschid.
Aber wie das so ist bei Entwicklungen: Am Anfang ist keineswegs sicher, wie
reibungslos alles klappt. Die Bayernliga ist ein heiß umkämpftes Pflaster, das
auch erfahrenen Spielern viel abverlangt – und jungen Talenten umso mehr.
Sorgen vor der Saison hat aber natürlich keiner. „Deswegen sind die Jungs ja
hier: Weil sie sich zusammen in einem super Umfeld entwickeln wollen“, sagt
Schibschid. Zu diesem Umfeld zählt seit dieser Saison auch ein alter Bekannter
im Hachinger Handball: Arno Schmitt. Als Jugendspieler durchlief er bei uns
alle Jugendteams, jetzt ist er einer der bekanntesten Fitness- und
Personal-Coachs Deutschlands. Genau der Richtige also, um den Jungs Beine zu
machen...
Aber zurück zur neu formierten Mannschaft. Die muss nun erstmals seit
Ewigkeiten ohne Martl Dauhrer auskommen. Der war über viele Jahre hinweg der
Fixpunkt der Mannschaft, einer der immer voranging, auch wenn es weh getan hat. Er unterstützt nun die Herren 2 – und
hinterlässt eine große Lücke. Schibschid weiß, dass diese Lücke nicht eins zu
eins gefüllt werden kann, versucht aber, in der Situation das Positive zu sehen
: „Für uns ist es die Chance, langfristig eine neue Mannschaft aufzubauen“,
sagt er. Und das kurzfristige Ziel? „Möglichst schnell nichts mit dem Abstieg
zu tun haben!“, sagt der Trainer bei dieser Frage sofort. „Das wird schwer
genug, denn in den vergangenen Jahren hat man ja gesehen, dass oft die halbe
Liga zumindest in latenter Gefahr war.“ Der Umkehrschluss dieser Zielsetzung
lautet: obere Tabellenhälfte – das klingt schon angriffslustiger, ist also erst
mittelfristig die Herangehensweise für Schibschid. „Heuer wollen wir uns
entwickeln. Als Team und jeder einzelne Spieler.“
Die Riege der Neulinge, mit der Schibschid das Vorhaben startet, ist lang und
vielversprechend und sie enthält auch einen Namen, der gut verdeutlicht, wie
der Weg der HT idealerweise aussehen soll: Julian Benecke (Rückraum links) hat
den Sprung aus der eigenen A-Jugend hoch in die Bayernliga geschafft. Das ist
wirklich nicht alltäglich, aber zeigt eben auch, dass die gute Jugendarbeit
Früchte trägt. Dazu kommen noch Vitus Baumgartner (Rückraum Mitte), Simon Lang
(Rückraum Mitte), Lampros Varis (Rechtsaußen), Fabian Winter (Rückraum links)
und Tobias Meyer (Rückraum rechts) sind allesamt junge Spieler mit viel
Potenzial, zum Teil sogar mit A-Jugend-Bundesligaerfahrung. Auf Rechtsaußen gibt dazu noch Julian Beiche
sein Comeback, der Berufssoldat war von 2010 bis 2018 schon bei der HT aktiv.
„Das freut mich besonders, denn Jules macht sich garantiert vor niemandem in
der Bayernliga in die Hose – solche Leute brauchst du in einer Situation wie
unserer mit vielen jungen Talenten.“ Dann noch die gestandenen Kräfte – fertig
ist ein spannendes Team, das bereit ist für eine vermutlich denkwürdige Saison.
Freuen wir uns drauf, was auch immer kommen wird.