08 Okt
Herren III wollen Serie fortsetzen
- alle guten Dinge sind Drei
13 Okt
FC Bayern München II - HT München III 25:30
– Herren III gewinnen 30:25 bei Bayern II
Im dritten Saisonspiel holen unsere Herren III den dritten Sieg – 30:25 hieß es am Ende gegen den FC Bayern München II. Ein klarer Auswärtserfolg auf dem Papier, der auf dem Feld jedoch mehr Kopfschütteln als Jubel auslöste.
Für unseren Trainer Alex Siegmund und einige der Spieler des FCB war es zugleich ein nicht ganz unemotionales Wiedersehen, schließlich hatte „Ziggy“ bis zur letzten Saison fünf Jahre den FCB 2 gecoacht.
U23?
Das Rätsel um die sogenannte „U23“ war nach wenigen Minuten gelöst: Hier ging es weniger um Nachwuchsarbeit, als vielmehr um gut kaschierte Spielzeit für Spieler jenseits der 30. Der Begriff „U23“ wirkt bei diesem Verein eher wie ein Modename – von gelebter Realität jedenfalls keine Spur. Vier Spieler der Herren 1 ergänzten das Team zusätzlich.
Ungewöhnlicher Beginn – verzögerter Anwurf
Dass es insgesamt ein eher zäher Abend werden sollte zeichnete sich eigentlich schon während dem Warm-up ab: bis der Kader der HT in den einzigen vorhandenen Computer eingegeben werden konnte und der FC Bayern in Seelenruhe endlich alle seine Spieler eingetragen hatte, war es bereits 19:52 Uhr. Der Anwurf war für 20:00 Uhr angesetzt – doch während unsere Mannschaft längst warm war und bereit in der Halle stand, ließ sich der Gegner viel Zeit. Die Folge: Der Anwurf verzögerte sich um fast zehn Minuten – ein Auftakt der schon vor dem ersten Pfiff für genervte Unruhe sorgte.
Erste Halbzeit: wenig Struktur, wenig Konzentration – 14:14 zur Pause
Das Spiel begann ebenso zäh, wie es sich zuvor aufgebaut hatte. Bayern verteidigte über 60 Minuten in einer experimentellen 1:5-Deckung bis an die Mittellinie, die eher an ein Parteiballspiel im Kinderhandball erinnerte. Trotzdem taten wir uns schwer, den offensichtlichen Raum und die Lücken entsprechend zu nutzen. Einfache Doppelpasslösungen oder Durchbrüche reichten zwar meist, wurden aber nicht konsequent gespielt – oder leichtfertig vergeben.
„Wir haben das Spiel nicht so angenommen, wie es war – das hat uns rausgebracht. Statt Kontrolle zu übernehmen, haben wir uns auf das Chaos eingelassen.“, so Trainer Alex Siegmund nach dem Spiel.
Die ungewöhnlich hohe Zahl vergebener freier Chancen, teilweise aber sicher nicht nur dem gut aufgelegten Bayern-Keeper zu verdanken, blieb das Spiel eine enge Kiste. Meist mit Vorteilen und Führung für die HT, aber der Spielfluss und die Leichtigkeit der ersten Spiele fehlte. Hinzu kam viel Hin- und her mit dem Kampfgericht: mehrmals wurde die Hallenuhr nicht richtig angehalten, zwei Min Strafen erschienen auf der Tafel, obwohl es keine gegeben hatte. Viel Verwirrung und viele Störfeuerchen die dazu führten, dass die Hausherren im Endspurt der ersten Halbzeit unsere 13:10-Führung noch ausgleichen konnten, wodurch es mit 14:14 in die Kabinen ging.
6:0 bringt Kontrolle – Tempo führt zur Entscheidung
Nach dem Seitenwechsel wurde es besser: Wir stellten defensiv auf eine kompakte 6:0 um, Bayern lief sich immer häufiger fest. Die wenigen Torabschlüsse kamen aus der zweiten Reihe – und unsere Torhüter entschärften wichtige Würfe. Vorne fanden wir endlich die einfachen Lösungen, die das Spiel hergab: Ballgewinne, Tempo, ruhige Entscheidungen – so wuchs der Vorsprung Stück für Stück an. Mitte der zweiten Hälfte führten wir zwischenzeitlich mit sieben Toren und verwalteten das Spiel in der Schlussphase souverän.
„Der Spaß war uns ehrlich gesagt ein Stück weit genommen. Statt auf die 10-Tore-Marke zu gehen, haben wir die letzten Minuten ruhig runtergespielt. Es war schon genug passiert an diesem Abend.“ – so Kapitän Brosch
Vier roten Karten – eine bittere dabei
Was nach außen wie ein hitziges Spiel wirkt, war in Wahrheit vor allem nervös, fahrig und fehlerbehaftet. Dennoch: vier rote Karten sprechen eine klare Sprache – auch wenn man sie relativieren muss.
• Eine rote Karte gegen Bayern: korrekt nach 3×2 Minuten.
• Eine weitere gegen Bayern: ein klares Foul in der Luft – regelkonform.
• Eine rote Karte gegen uns: ein Foul von vorne
• Und dann die Szene um Alex Siegmund: „Ich wollte nur wissen, wie viel Zeit nach dem Time-Out bis zur Halbzeit noch bleibt, nachdem es zwischen Schiedsrichtern und Kampfgericht genau darüber (2 oder 7 Sekunden) noch Diskussionen gab – zweimaliges Nachfragen reichte heute offenbar für Rot.“ Hier hätte man sich in einem zerfahrenen Spiel mehr Fingerspitzengefühl gewünscht – auch wenn es zur allgemeinen Grundspannung der Partie irgendwie passte.
Fazit: Sieg ist Sieg – aber mehr war’s auch nicht
Vor dem Spiel hatte man uns in Bayerns Bericht noch als „formidable Mannschaft“ bezeichnet – davon war an diesem Abend wenig zu sehen. Umso schöner, dass es auch dann reicht, wenn wir uns selbst im Weg stehen – selbst gegen einen zusammengewürfelten, verstärkten Haufen, den man uns hier unter dem Etikett „U23“ serviert hat.
Mit dem 30:25-Erfolg bleiben wir ungeschlagen – drei Spiele, sechs Punkte. Und die Erkenntnis: Auch mit schwacher Tagesform, fragwürdiger Gegnerstruktur und einem ungewöhnlichen Spielverlauf nehmen wir das mit, was zählt.
Ausblick:
Doch lange ausruhen ist nicht drin. Denn mit dem SV München Laim wartet in zwei Wochen der erste ernstzunehmende Prüfstein – eine Mannschaft, die aktuell im Gleichschritt mit uns marschiert und ihre Spiele bislang mit ähnlicher Konsequenz für sich entschieden hat.
Es spielten: Eberlein (TW), Wismeth (TW), Golz, Brosch 2, Retzer 5 (1/1 7m), Mosel, Schlieder 2, Ascher, Epp 4, Riesenberger 1, Schmidt 1, Abel 1, Bauer 3, Crone 4, Schulze 2, Fehrenbach 5