06 Mai
"Niederlage zum Abschied"
Merkur-Bericht zum letzten Heimspiel der Saison
26 Okt
Herren I
Nichts war’s mit dem Sturm an die Tabellenspitze:
Die Handballer von HT München kassierten im
Schlagerspiel der Bayernliga Süd-Ost gegen den SV Anzing mit dem 21:26 (10:12)
ihre erste Saisonniederlage.
Unterhaching/Taufkirchen – Vor der Partie war das HT-Team mit 6:0
Punkten noch das einzige mit weißer Weste, Anzing hatte ein Spiel mehr
absolviert und 7:1 Zähler auf dem Konto. In der Hachinga Halle wurde dann aber
schnell klar, dass die Gäste derzeit zurecht oben stehen. „Man hat doch
gesehen, dass diese schon lang zusammenspielende Mannschaft uns die
Derby-Erfahrung voraus hat“, gab HT-Coach Thomas Schibschid zu. „Wir haben
vorher gesagt: Als erstes muss der Kopf da sein und dann müssen wir die
Emotionen oben drauflegen. Wir wollten gar nichts Besonderes machen, nur
schnell in unser Spiel finden. Aber über 60 Minuten hat es keiner geschafft,
seine Normalform abzurufen. Insofern war es am Ende verdient für Anzing.“
Die Gäste waren sofort gut in der Partie, Schibschids Mannschaft sah sich vom
Start weg mit einem Rückstand konfrontiert. Nach dem 3:8 (12.) kämpften sich
die Hausherren aber wieder heran, auf 10:11 (29.). Bis zum 14:15 (39.)
schafften es die Handballer aus dem Hachinger Tal, wenigstens auf Tuchfühlung
zum Gegner zu bleiben, doch innerhalb von knapp fünf Minuten zog Anzing, nun
wirklich vorentscheidend, wieder auf 14:19 weg.
Die Chancenauswertung, in den ersten Spielen größte Schwäche seines Teams,
machte Schibschid nicht für die Niederlage verantwortlich. Vielmehr habe man
die eigenen Stärken nicht genügend zur Geltung gebracht: „Klar: Ein, zwei Tore
mehr kannst du immer machen. Aber diesmal waren wir in der Deckung nicht ganz
so diszipliniert, dadurch haben auch die Gegenstöße gefehlt. Das sind zwei
Dinge, die uns normal auszeichnen. Und dann hast du eben nicht so die breite
Brust, das Selbstverständnis fehlt“, so der HT-Trainer. „Auch unsere Überzahl
war schwach. Trotzdem hatten wir zwei-, dreimal die Chance auszugleichen. Aber
wenn du dann nie den Ausgleich schaffst, fehlt irgendwann auch der Glaube.“
An der Einstellung hatte der 37-Jährige nichts auszusetzen: „Wir waren maximal
engagiert, manchmal wollten wir vielleicht zu viel. Was mir imponiert hat, war
wie die Mannschaft gemeinsam mit uns Trainern das Spiel gleich selbstkritisch
besprochen hat.“
Erst in drei Wochen geht es für das HT-Team weiter. „Es ist ein guter Zeitpunkt
für eine Pause“, findet Schibschid, „denn wir haben nach dem späten Einstieg in
die Saison die Anspannung sehr hochgehalten. Das kannst du nicht auf Dauer.
Jetzt haben wir wirklich die Chance für einen kleinen Spannungsabfall in dieser
Woche, dann werden wir eine Woche wieder richtig hochfahren und dann haben wir
noch eine klassische Vorbereitungswoche für das Spiel in Cham.“
HT München: Kussmaul/Bilic; Neumann, Behm (2), Steuck (5), Benecke, Epp
(4), Meyer (1), Gräsl (3), Lang (1), Heinle (3/2), Kropp (1), Winter,
Baumgartner (1)
Bericht vom Münchner Merkur vom 26.10.2021